Gründercoaching – Mehr als nur ein Business-Plan

Gründercoaching – Mehr als nur ein Business-Plan

von | 16. Juni 2020 | Allgemein

Gerade in der Corona-Krise zeigt sich, dass es mehr als nur betriebswirtschaftliche Kenntnisse benötigt, um ein Unternehmen erfolgreich zu führen und zu erhalten. Stressige Situationen wie die Aktuelle, sind jedoch gerade während der Gründung eines Unternehmens der normale Alltag.

Wie bekomme ich meine Familie ernährt? Wie zahle ich meine Mitarbeiter? Wie bekomme ich meine Kunden (zurück)?

Dies sind nur ein paar Fragen, die sicherlich jede Gründerin und jeder Gründer eines eigenen Unternehmens schon um den verdienten Schlaf gebracht hat. Zweifel sind Gift, heißt es so schön – doch nahezu alle Entrepreneure, auch die Erfolgreichsten, hatten diese schon mindestens ein Mal. Selbst die beste Vorbereitung vor dem Start, der beste Businessplan, die beste Finanzprognose können nicht verhindern, dass beispielsweise ein Virus alles verändert – und damit die ganze Planung über den Haufen wirft. Doch was mache ich in dieser Situation? Wie gehe ich damit um?

Ziel eines Gründercoachings sollte es nicht nur sein, die oder den zukünftigen Entrepreneuer mit einem Businessplan oder der Geschäftsidee zu helfen, sondern seinen Schützling weiterzuentwickeln und Sicherheit zu geben. Gerade in kritischen Situationen zeigt sich, wie nachhaltig von vorneherein gearbeitet wurde. Ist der Schützling komplett auf sich gestellt, oder gibt es auch nach der direkten Gründungsphase eine weiterführende Unterstützung? Wird das Vorhaben vorab auch wirklich kritisch geprüft oder eher wohlwollend durchgewinkt?

Ein Unternehmen zu gründen bedeutet neben der eigentlichen Arbeit auch die kontinuierliche Arbeit an sich selbst. Persönliche Weiterentwicklung und fachliche Entwicklung sind hierbei zwei komplett unterschiedliche Themenbereiche, die jedoch häufig verkannt werden. Der Umgang mit Stressoren, das Erkennen und Anerkennen persönlicher Entwicklungsfelder, sowie eine konstante Reflexion sind hierbei von großer Bedeutung. Regelmäßige Supervisionsgespräche gehören genauso zu einer persönlichen Entwicklung wie das tägliche Lesen der wichtigsten Branchenzeitschriften des eigenen Unternehmensumfelds. Auch wenn ersteres ein durchaus unbequemerer und anstrengenderer Entwicklungsschritt sein kann, ist dieser von großer Präventionsbedeutung. Denn wer sich nicht mit seinem Unternehmen entwickelt, wird mittel- bis langfristig körperlich und geistig auf der Strecke bleiben.

Eine erschreckende, jedoch nicht unerwartete, Entwicklung in unserer schnelllebigen Welt ist beispielsweise die gestiegene Selbstmordrate im Bereich der Unternehmensgründer in den USA (Quelle: Inc.), die aus unbehandelten Ängsten und Depressionen in Kombination mit den gestiegenen Erwartungshaltungen an Unternehmensinhaber herrührt. Das Idealbild des “starken” und “visionären” Gründers, der als unerschütterlicher Vorreiter und Leader seine Mitarbeiter und sein Unternehmen innerhalb kürzester Zeit aus dem Nichts an die Börse bringt, entspricht jedoch nicht der Realität. Auch hier wird häufig nur der finale Erfolg (Quelle: Eisberg– Illusion) gesehen.

Dass es jedoch viele Unternehmer gar nicht “aus dem kalten Wasser”, in das sie hineingeworfen werden, schaffen, ist natürlich weniger bekannt – denn wir idealisieren in unserem Kulturkreis hauptsächlich erfolgreiche Vorbilder wie Steve Jobs oder Elon Musk. Über das “Scheitern” oder Probleme auf dem Weg zum Erfolg zu sprechen ist häufig tabu. Supervisionsgespräche in einem gesicherten Umfeld sind gerade deshalb wichtig, da sie helfen können, Misserfolge in positive Erfahrungen umzuwandeln und daraus neue Kraft zu schöpfen.

Sie denken darüber nach ihr eigenes Unternehmen zu gründen? Sie haben eine Idee und auch schon an einem Business-Plan gefeilt? Dann lassen Sie uns gemeinsam an Ihrer Entwicklung arbeiten – persönlich und unternehmerisch! Denn das geht nur gemeinsam! Der Business-Plan schreibt sich dann auch (fast) von selbst.