In der modernen Sportpsychologie ist das Coaching von Sportlern, ob einzeln oder als Mannschaft, nach wie vor eine wichtige Grundvoraussetzung für den Erfolg. Mannschaftswechsel und Verletzungen, aber auch persönliche Probleme, können mentale Belastungen darstellen und zu einem Motivations- und Leistungstief führen.
Spätestens wenn der Kopf „nicht mehr frei ist“, kann eine sportpsychologische Beratung sinnvoll sein.
Ein solches Training mentaler Leistungsvoraussetzungen und die Überwindung individueller Barrieren durch einen Coach kann dazu beitragen, die psychische Gesundheit zu erhalten und Symptomen wie übermäßigem Stress, Depressionen oder Burnout vorzubeugen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Sportcoach und einem Trainer?
Im Sport ist der Begriff des Coaching heute weit verbreitet. Doch inwiefern unterscheiden sich Trainer und Coach im Einzelnen? Welche Techniken helfen den Coaches, Athletinnen und Athleten dabei zu unterstützen, ihre Leistungen zu verbessern?
Der Begriff des Coaching taucht im Zusammenhang mit Sport Ende des 19. Jahrhunderts zuerst in den englischsprachigen Ländern auf: Im amerikanischen Englisch ist der Coach ein Synonym für Trainer. Über den Spitzensport fand der Begriff dann auch seinen Weg in deutschsprachige Länder.
Das primäre Ziel im Leistungssport ist, dass in einem Wettkampf eine hohe Leistung erreicht wird. Um dieses Ziel zu erreichen, erstellt der Trainer einen Trainingsplan und überwacht den Trainingsablauf.
Unter Sportcoaching wird hingegen die Betreuung von Sportlerinnen und Sportlern verstanden, die nicht nur das Training umfasst. Der Coach erstellt nicht nur den Trainingsplan, sondern er berät und motiviert die Sportler auch unter Zuhilfenahme von Methoden aus der Psychologie.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Unterschiede zwischen einem Trainer und einem Coach:
Trainer | Coach |
---|---|
Der Trainer ist mit seiner methodisch-taktische Gestaltung dafür verantwortlich, das das gesteckte Ziel erreicht wird | Der Coach lässt dem Athleten so weit wie möglich die Verantwortung für die Themen- und Zielsetzung während des Trainings |
Verfügt über das nötige Fachwissen der Trainingslehre | Hat mehr die Funktion des Beraters |
Nimmt die Rolle des Anleiters, Moderators oder Lernbegleiters ein | Nimmt die Rolle des Fragestellers, Zuhörers und Gesprächspartner ein |
Die gewählten Methoden stammen aus dem Bereich der sportwissenschaftlichen Trainingslehre | Die verwendeten Methoden stammen häufig aus dem Bereich der Psychologie |
Der Trainer gewährleistet den Auf- und Ausbau spezifischer sportlicher Fähigkeiten und Verhaltensweisen | Der Coach gewährleistet den Auf- und Ausbau nebenfachlicher Kompetenzen wie die Selbst- und Sozialkompetenz |
Das Konzept des Sportcoachs
Diese unterschiedlichen Herangehensweisen und Methoden bedingen auch unterschiedliche Konzepte für den Umgang mit mentalen Belastungen und Stress. Um effektiv etwas zu erreichen, legt der Coach im Umgang mit Sportlern deshalb besonderen Wert auf die Faktoren Beziehung, Inhalt, Struktur, Sprache, Emotionen und Zeit.
Beziehung ist entscheidend
Der Coach beeinflusst das Verhalten beider Parteien: Wenn der Sportler das Gefühl hat, ernstgenommen zu werden, wird er anders auf Kritik reagieren, als wenn er sich nicht akzeptiert fühlt. Der Athlet muss das Gefühl bekommen, dass der Coach unabhängig von Erfolg oder Niederlage hinter ihm steht. Dies bedeutet keinesfalls, dass Fehler nicht angesprochen werden sollen, aber Fehler sollen nicht auf einen Einzelnen übertragen werden, sondern aus der Situation heraus analysiert werden.
Inhalt
Bei der Gestaltung des Inhalts achtet der Coach darauf, dass diese interessant und handlungsorientiert bleiben. Fragen an die Athleten, die sie zum Mitdenken anregen, führen zu einem aktiven Auseinandersetzen mit dem Inhalt. Der Coach macht sich Gedanken darüber, worüber das Team oder der Sportler nachdenken soll. Zu welchem Handeln soll im Einzelnen angeregt werden?
Der Coach versucht nicht, alles auf einmal zu ändern, sondern Schritt für Schritt vorzugehen.
Struktur
Ein gute Struktur hilft, den Inhalt besser im Gedächtnis zu behalten. Der Coach arbeitet die wesentlichen Fragen heraus, z. B. „Heute reden wir über das Defensivverhalten“. Der Coach kann die Ergebnisse schriftlich festhalten und ein kurzes Fazit geben. Ist der Inhalt klar, kann man sich Gedanken über das Wie machen.
Sprache
Positive Formulierungen motivieren eher als negative. Zum besseren Verständnis formuliert der Coach die Probleme in einfachen, kurzen Sätzen. Er versucht, den Sportlern das Gefühl zu geben, sowohl eine eigene Persönlichkeit als auch ein wichtiger Teil des Ganzen zu sein.
Emotionen
Der Coach versucht, positive Emotion zu wecken, um damit zu motivieren und eine positive Anspannung zu erzeugen. Emotionale Bilder wie Siegesjubel, die Fans und der Gebrauch von Symbolen können die Leistungsbereitschaft des einzelnen oder einer Mannschaft erhöhen.
Zeit
In der Kürze liegt die Würze: Je nach Alter und verschiedenen Umfeldfaktoren kann sich ein Mensch nur eine bestimmte Zeit lang konzentrieren. Der Coach wählt den richtigen Zeitpunkt und schafft günstige Rahmenbedingungen und gestaltet den Ablauf möglichst abwechslungsreich.
Welche Fertigkeiten kann ein Sportcoaching fördern?
Mithilfe dieser Faktoren kann ein Sportcoaching oder Mental Training die Entspannungsfähigkeit, die Steuerung der Aufmerksamkeit und Konzentration und den Umgang mit Anspannung und Leistungsdruck positiv beeinflussen. Der Coach kann die individuellen Leistungsvoraussetzungen optimieren und das Erreichen von gesteckten Zielen unterstützen.
In einem sportpsychologischen Coaching werden die störenden Faktoren in Gesprächen, Beobachtungen, und ggf. Tests und Fragebögen, diagnostisch genau erfasst. Damit kann ein individueller psychologischer Trainingsplan erstellt werden, mit dem der oder die Klienten selbstständig weiterarbeiten können. Je nach Problemstellung kann der Umfang des Coachings dabei von einer einmaligen Beratung bis hin zu einer kontinuierlichen Begleitung reichen.
Sportcoaching im Leistungssport
Die mentalen Belastungen in Training und im Wettkampf sind sehr unterschiedlich. Allerdings sind die für den Wettkampf nötigen Fähigkeiten kein angeborenes Talent, sondern trainierbar. Mentale Stärke ist das Ergebnis eines Lern- und Übungsprozesses. Gründe für Leistungstiefs und mangelnde Motivation können mithilfe einer sportpsychologischen Beratung genau erfasst und durch einen psychologischen Trainingsplan auch überwunden werden.
Der Coach strukturiert den Problembereich, findet die Ursachen heraus und entwickelt Lösungsmöglichkeiten. Eine solche Beratung kann dazu beitragen, private Probleme und Barrieren zu lösen und hilft, Sport und Privatleben unter einen Hut zu bringen.
Ein solches Mentalcoaching fördert die folgenden Fertigkeiten:
- Entspannungsfähigkeit
- Steuerung der Konzentration und der Aufmerksamkeit
- Umgang mit Leistungsdruck und Anspannung
- Vorstellungskraft und die Fähigkeit zur Visualisierung
- Selbstgesprächsregulation
Sportcoaching im Mannschaftssport
Im Mannschaftssport zählen Faktoren wie Vertrauen, gemeinsame Ziele, klar verteilte Rollen und gute Beziehungen zueinander. Und nur eine Mannschaft, die all diese Faktoren in sich vereint, wird auf die Dauer erfolgreich sein. Ein Coach unterstützt eine Mannschaft darin, Teamgeist und Ziele zu entwickeln, Vertrauen und Motivation (wieder)aufzubauen und Spannungen und Konflikte innerhalb der Mannschaft abzubauen.
Ein mentales Coaching kann die folgenden Fähigkeiten fördern:
- Positives Denken, Willensschulung zur Leistungsmotivation
- Konzentrationsübungen, Entspannungsverfahren und mentales Training
- Karriereplanung und Laufbahnberatung
- Analyse der Mannschaftsstruktur, Kommunikationsförderung und
- Teamentwicklung
- Systemorientierte Beratung von Mannschaften und Vereinen
- Lösungsorientierte Einzelgespräche
- Mentale Wettkampfvorbereitung
Fazit
Coaching, welches über das Training hinausgeht bzw. dieses erweitert ist wichtig und wird immer wichtiger.
Mein neues Coaching-Programm richtet sich an Sportbegeisterte und Trainer, die sich selbst oder ihre Teams verbessern wollen. Unser Ziel ist es hierbei das klassische Coaching mit dem Sportumfeld zu verknüpfen und damit Vereinen und deren Mitgliedern neue Methoden an die Hand zu geben, um ihre Vereine, Teams und individuellen Sportler erfolgreicher zu machen.
Bei Interesse freue ich mich auf Ihren Kontakt!